Winkelwagen
U heeft geen artikelen in uw winkelwagen
Von den unzähligen Bakterien, die unser Körper beherbergt, sind manche in der Lage Gerüche zu erzeugen. Das Mikrobiom jedes Menschen und damit sein Körpergeruch sind so einzigartig wie sein Fingerabdruck. Kommt das Mikrobiom der Haut aus dem Gleichgewicht, können jene Bakterien Überhand nehmen, die die unerwünschten Gerüche produzieren.
Ein einfaches Beispiel dafür ist Mundgeruch. Während wir schlafen atmen wir zumeist durch die Nase, was eine Sauerstoffarmut in der Mundhöhle zur Folge hat. Dadurch können sich anaerobe Bakterien vermehren und als Nebenprodukte entstehen übelriechende Abfallstoffe. Ähnliches gilt für Gerüche am ganzen Körper.
Nehmen wir den Körpergeruch als unangenehm war, kann das ein Indiz für Krankheit sein. Entzündungen im Verdauungstrakt, Infektionen und andere Erkrankungen können zu maßgeblichen Veränderungen der Darmflora führen. Doch nicht immer sind Krankheiten die Ursache für ein muffiges Aroma. Eine schlechte Ernährungsweise, Alkohol, Stress und Ängste tragen ebenfalls zu einer Änderung des Mikrobioms bei.
Die Achselhöhlen bieten Bakterien in ideales Zuhause. Es ist feucht, warm und meistens dunkel. Hier leben größtenteils zwei Typen von Bakterien: Staphylokokken und Corneybakterien. Geraten die Bakterien mit den geruchsneutralen Schweißmolekülen der Achselhöhlen in Kontakt, werden sie aufgespalten und erzeugen übelriechende Nebenprodukte, wie Thioalkohole. Forscher konnten den Stamm Staphylococcus hominis als einen der Hauptübeltäter bei der Produktion von Thioalkoholen identifizieren. Basierend auf diesen Forschungsergebnissen hoffen die Forscher in Zukunft probiotische Deodorants zu entwickeln die gezielt die Produktion der „stinkenden“ Abfallprodukte verhindern.
Der heute meistgewählte Ansatz gegen Körpergeruch ist eine Kombination aus Antitranspirant (das die Schweißbildung verhindert) und Deodorant (das die Bakterien auf der Haut tötet). Durch das Töten der Bakterien entsteht allerdings ein Ungleichgewicht des Hautmikrobioms, was zu noch mehr ungewolltem Körpergeruch führt 7 .
Probiotische Hautpflege zielt darauf ab, Fehlbesiedelungen mit schlechten Bakterien vorzubeugen. Die große Herausforderung dabei: Das Mikrobiom eines jeden Menschen ist einzigartig – wie sein Fingerabdruck. Der Hautarzt formuliert es so: „Nicht jede Pflege ist für jeden geeignet.“ Menschen mit einem Immundefekt sollten besonders vorsichtig sein bei der Wahl der Probiotika.
Andererseits: Wenn du unter einer Hautkrankheit leidest, kann probiotische Hautpflege in Kombination mit anderen medizinischen Maßnahmen deine Beschwerden lindern. Akne, Neurodermitis, Ekzeme und auch Rosacea oder Schuppenflechte zum Beispiel können mit Probiotika behandelt werden. Dazu gibt es bereits Forschungsergebnisse: „Bei Neurodermitis funktionieren bestimmte Bakterienstämme sehr gut, um Schübe zu reduzieren.“
Grundsätzlich komme probiotische Hautpflege für jeden infrage, sagt Bisschoff, und das unabhängig vom Hauttyp. Um herauszufinden, welche Pflege sich für dein Mikrobiom eignet, kann ein Gespräch mit deiner Ärztin oder deinem Apotheker helfen.
Dr. Whitney Bowe, die bereits wichtige Forschungsergebnisse auf diesem Feld publiziert hat, erklärt:
„Sowohl die innere als auch die äußere Anwendung von Bakterien hat gezeigt, dass sich das Hautbild deutlich verbessert. Sie verlangsamen die Hautalterung und helfen bei der Heilung chronischer Hauterkrankungen wie Akne, Rosazea oder Hautausschlag.“
Mit anderen Worten: Du bist, was du isst. Aber über eine Ernährung, die probiotische Moleküle enthält, hinaus können Bakterien auch das Hautbild direkt positiv beeinflussen: Topisch, d. h. lokal in Form einer Creme oder Suspension angewendet, verbessern sie ebenfalls die Gesundheit der Haut.