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Der Erreger S. aureus kann weitere gravierende Infektionen verursachen, die vor allem durch sein Toxin problematisch werden. Hierzu gehört beispielsweise die toxische epidermale Nekrolyse, die Dermatitis exfoliativa und das subkorneale Staphylokokken-Schälsyndrom, Erkrankungen die ebenfalls bis zur Sepsis fortschreiten und somit lebensbedrohlich verlaufen können.
Dies gilt ebenso für das sogenannte Toxic-Shock-Syndrom (TSS), auch eine akut lebensbedrohliche Erkrankung, bei der Enterotoxine des Erregers quasi als Superantigen fungieren und eine massive Stimulation von T-Lymphozyten hervorrufen. Zu beachten ist, dass sich das TSS praktisch aus jeder primären Staphylokokken-Infektion oder auch -Kolonisation entwickeln kann.
Die Autorin der Rubrik "Repetitorium" beantwortet Fragen zu ihren Beiträgen.
Streptokokken-Infektionen sind normalerweise harmlos und lassen sich mit Antibiotika gut behandeln. Jedoch können nach einer Infektion, vor allem diejenigen, die nicht frühzeitig mit Antibiotika behandelt wurden, auch ernstzunehmende Folgeerkrankungen auftreten.
Ohne Antibiotika können sich nach einer Infektion mit Streptokokken der Gruppe A typische Folgeerkrankungen entwickeln. Sie treten Wochen bis Monate nach der eigentlichen Erkrankung auf.
Auslöser sind nicht die Bakterien selbst, sondern vermutlich sogenannte Antikörper. Diese speziellen Eiweißstoffe bildet die körperliche Abwehr gegen die Bakterien, um sie effektiv zu bekämpfen. Die Antikörper können fälschlicherweise den eigenen Körper angreifen.
Dazu gehören Erkrankungen wie das rheumatische Fieber. Dabei entzünden sich vor allem die großen Gelenke. Typisch sind auch Entzündungen der Herzinnenhaut und der Herzklappen.
Das rheumatische Fieber tritt im Schnitt 10 bis 20 Tage nach einer Streptokokken-Infektion und bei drei Prozent der Kinder und Jugendlichen auf, deren Streptokokken-Infektion eben nicht mit Antibiotika behandelt wurde. In Deutschland gibt es heutzutage nur noch vereinzelt Fälle.
Antibiotika – meistens Penicillin – schützen vor den lebensgefährlichen Folgeerkrankungen. Bei Allergien wird die Ärztin oder der Arzt auf andere, verträgliche Substanzen zurückgreifen.
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Die nekrotisierende Fasziitis ist die schwerste Infektion des Weichgewebes. Man unterscheidet drei Subtypen [18]:
Das wichtigste ist, das Krankheitsbild nicht zu übersehen und sofortige Maßnahmen einzuleiten. Leider ist es zu Beginn oft nicht einfach, die Erkrankung zu erkennen. Verschiedene Scoring-Systeme sind entwickelt worden, wie der "laboratory risk indicator for necrotizing fasciitis" (LRINEC, Tab. 3) [19], aber auch diese haben begrenzte Sensitivität und Spezifität. Der klinische auffällige "pain out-of-proportion" ist in der Praxis hochrelevant und einem deutlich erhöhten CRP-Wert scheint eine besondere klinische Bedeutung zuzukommen [20]. Ein Notfalllabor und Blutkulturen müssen sofort abgenommen werden. Eine sofortige Schnittbild-Diagnostik und der Anruf in der Chirurgie sind obligat. Während des chirurgischen Eingriffs müssen mikrobiologische Proben eingesendet werden. Empirisch muss breit antibiotisch behandelt werden. Wir favorisieren in der Regel Piperacillin/Tazobactam 3 × 4,5 g plus Clindamycin 3 × 600 mg i. v., bei Penicillinallergie Meropenem 3 × 1 g i.v. plus Clindamycin 3 × 600 mg i.v.
Allerdings werden Erysipele im klinischen Alltag überdiagnostiziert, da eine Reihe von Erkrankungen mit einer "Pseudozellulitis" einhergehen kann. Ein typisches Beispiel hierfür ist die akute Stauungsdermatitis. Aus diesem Grund wird versucht, Prädikator-Modelle zu entwickeln. Raff et al. entwickelten für Unterschenkel-Rötungen ein Modell ("ALT-70 cellulitis model"), das auf den Parametern Asymmetrie (3 Punkte), Leukozytose (1 Punkt), Tachykardie (1 Punkt) und Alter ≥ 70 (2 Punkte) basiert [25]. 0-2 Punkte deuten mit einer Wahrscheinlichkeit von ≥ 83,3 % auf eine Pseudozellulitis und ≥ 5 Punkte mit einer Wahrscheinlichkeit von ≥ 82,2 % auf eine echte Infektion hin. Das Ganze scheint initial sowie nach 24 und 48 Stunden zu funktionieren [26]. Interessant ist hier, dass in der ersten Studie immerhin 79 (30,5 %) von 259 Patienten anfangs fehldiagnostiziert wurden.
Als Impetigo contagiosa werden oberflächliche Hautinfektionen bezeichnet, die durch S. aureus oder aber durch Streptokokken verursacht werden. Betroffen von der Hautinfektion sind meist Kinder, die Impetigo contagiosa ist die häufigste bakterielle Hautinfektion im Kindesalter. Infolge der Infektiosität sind lokale Epidemien in Kindergärten oder Schulen nicht selten.
Die Prävalenz der Infektion wird insgesamt mit 20 Fällen auf 1 000 Einwohner angegeben. Dabei sind je nach klinischem Erscheinungsbild drei Krankheitsformen zu unterscheiden, die kleinblasige, die großblasige und die nicht bullöse Impetigo. Vermutet wird jedoch, dass auch die sogenannte nicht-bullöse Krankheitsform mit einem Bläschen beginnt, das jedoch möglicherweise klein ist und vom Patienten als solches nicht bemerkt wird. Klinisch zeigt sich diese Krankheitsform mit gelblich bis bräunlich gefärbten Krusten auf der erythematös veränderten Haut. Differenzialdiagnostisch sind daher Erkrankungen mit ähnlichen Hauterscheinungen wie etwa eine Herpes-simplex-Infektion, Varizellen sowie ein Ekzem oder eventuell auch ein Insektenstich in Betracht zu ziehen. Anders sieht die großblasige Impetigo aus, wie der Name schon andeutet. Charakteristisch sind ein bis zwei Zentimeter große Blasen auf geröteter Haut. Die Blasen erscheinen zunächst klar, trüben später ein, können aufplatzen und heilen in aller Regel narbenfrei aus. Differenzialdiagnostisch ist ebenfalls an Insektenstiche zu denken, an ein bullöses Pemphigoid und auch an eine Porphyrie.
Üblicherweise ist eine Lokaltherapie der Infektion ausreichend, es werden Antiseptika empfohlen sowie eventuell eine antibiotische Behandlung mit Fusidinsäure. Die Therapie sollte konsequent erfolgen, da unbehandelt das Risiko des Fortschreitens hin zu einer tiefen Weichteilinfektion oder eine Lymphangitis und im schlimmsten Fall sogar einer Sepsis droht.
Zur Infektion kommt es in aller Regel durch eine Störung der Hautbarriere durch Verletzungen oder auch auf dem Boden eines Ekzems. Gefördert wird die Erkrankung durch feuchte Wärme und mangelnde Hygiene, so heißt es in den Leitlinien.